Vereinshistorie

Rückblick auf die Vereinsgeschichte

 

 

1978 - 2003

 

 

 

Am Freitag, dem 21. Oktober 1978 abends um 20.00 Uhr, fanden sich 20 Personen in der Gaststätte „Kellerwirtschaft“ Fronberg zusammen. Ziel ihrer Zusammenkunft war „die alt hergebrachte „Fronberger Kirwa“ im Jahre 1979 wieder abzuhalten, und auch für deren Bestand in Zukunft zu sorgen.“ So schrieb die junge erste Schriftführerin Andrea Kreissl in das Protokollbuch. Auf Anraten des damals anwesenden MdL Manfred Humbs schrieb sie an diesem Abend folgendes auf ein Blatt Papier: „Die Unterzeichneten erklären ihre Absicht, einen Geselligkeitsverein Fronberg zu gründen.

 

 

Sie sind bereit, ein Jahr lang monatlich je 1 DM zu bezahlen, um im Jahre 1979 wieder die traditionelle „Fronberger Kirwa“ zu ermöglichen. Vorausgesetzt wird, dass die Stadt für 1979 zumindest die Haftpflichtversicherung für den Kirwabaum (Aufstellung und Fortdauer so lang er steht) übernimmt.“

 

 

Auf diesem Zettel unterschrieben alle Anwesenden. Er war auch gleich unsere erste Mitgliederliste. Manfred Humbs spendete noch 20 DM, sagte „Mitglied werde ich nicht da ich schon in so vielen Vereinen dabie bin, aber wenn ihr mich braucht bin ich da“ und verließ uns wieder.

 

 

Der damalige Vorsatz, die Kirwa abzuhalten und zu erhalten, ist erfüllt worden. Damals glaubte aber niemand, dass das gelingen würde. Die meisten Fronberger waren sogar überzeugt, dass diese Gruppe der ersten zwanzig keine einzige Kirwa abhalten würden und dass in Fronberg überhaupt keine Kirwa mehr statt finden würde. Es war auch berechtigt so zu denken, war doch unsere Gruppe noch sehr jung. Sieben waren nicht älter als zwanzig, der jüngste noch keine siebzehn, neun nicht älter als dreißig, einer dreiunddreißig, einer vierunddreißig, einer neununddreißig, und ich war der älteste mit vierzig. Ich war auch der Wirt und auf meine Anregung hin hatten sich die Anwesenden, die auch sonst meine Stammgäste waren, getroffen.

 

 

Aber mit viel Enthusiasmus geht eben alles. Im Dezember gab es bereits eine Weihnachtsfeier und im Sommer bereits ein Grillfest, welches mittlerweile ein Höhepunkt im Vereinsleben ist. Das erste Jahr ging mit allen Vorbereitungen, die ja mitunter noch unbeholfen waren, schnell vorbei. Die Mitgliederzahl stieg im ersten Jahr um etwa fünfzehn Neue an, uns traute niemand so recht. Die Haftpflicht, die wir glaubten dass sie die Stadt übernimmt, wurde nicht übernommen. Wir hatten die damalige Stadträtin Frau Baronin von Breidbach beauftragt, sich dafür einzusetzen. Es war ihr aber kein Erfolg beschieden. Da wir ja noch kein Geld hatten, war das schon fast ein Grund, keine Kirwa abzuhalten. Unsere ersten beiden Kirwaburschen sagten: „Wir wollen auch was zum Finanziellen beitragen, wir gehen wieder einladen, so wie früher die Kirwaburschen vom ehemaligen Burschenverein. Wenigstens zu den Geschäftsleuten. „Als man im Dorf hörte, die Kirwaburschen gehen wieder einladen, sagten einige sie sollten doch auch zu ihnen kommen. Somit kam doch schon etwas Geld zusammen und die Kirwa wurde gehalten. Mit vollem Erfolg! Und die Mitgliederzahl stieg auch wieder an, da nun auch die beitraten, die sich davor nicht hatten blamieren wollen. Die Aktivitäten wurden immer mehr. Im Februar 1980 hatten wir bereits einen Faschingsabend.

 

 

Bei unserer zweiten Kirwa, 1980, hatten wir unser erstes Erfolgserlebnis. Der Bayerische Rundfunk übertrug eine Stunde live vom Frühschoppen am Montag. Vermittelt hatte das der Braumeister Helmut Kummeth. Im Vorfeld dazu gab es allerdings doch so manchen Streit, weil einige unserer Mitglieder glaubten, die ganze Tradition werde durcheinander gebracht. Der Frühschoppen musste wegen des Rundfunks in den Saal verlegt werden. Eigentlich war schon das ein Traditionsbruch. Heute aber könnte es sich niemand mehr vorstellen, wenn der Frühschoppen nicht im Saal wäre.

 

 

Im März 1981 butterten wir zum ersten mal aus, und das findet bis heute jedes Jahr statt.

 

 

Im ersten und zweiten Jahr hatten wir noch das Podium benutzt, welches vom ehemaligen Burschenverein vorhanden war und in der Schlossbrauerei lagerte. Es war aber schon sehr marode. Wahrscheinlich wurde es schon 1932 vom ehemaligen Zimmermeister Zweck gebaut.

 

 

Bei unserer dritten Kirwa 1981 kauften wir uns ein Neues. Und noch eine Neuerung gab es, die wiederum bei den Vorbereitungen zur Kirwa viel Staub aufwirbelte. Die Kirwa Musikanten hatten den Wunsch bei mir geäußert, am Sonntag Nachmittag nach dem Tanz um den Baum doch irgend etwas ins Programm aufzunehmen. Denn für ihre auswärtigen Musiker war es nach dem Tanz um den Baum zu kurz zum Heimfahren, und zum Dableiben war es zu kostspielig. Ich kam auf die Idee, die Musik doch für zwei Stunden in der Tenne spielen zu lassen. Gegen diese Idee gab es so viele Einwände, dass sogar der Brauereibesitzer Herr Baron von Breidbach einschritt und schriftlich die Verantwortung (besonders für die Treppe) übernahm. Beim Ausräumen der Tenne war ich allerdings trotz dieses Machtworts mit dem Obst Wolfgang allein. Nur der zufällig vorbeigekommene Reinhard Bruckner, der gar kein Mitglied war, half uns. Die Bewirtung in der Tenne wollte der damalige Wirt nicht übernehmen. Also machte es der Kirwa Verein selbst. Und somit konnten die zwei Stunden, welche die Musikanten länger spielen mussten, leicht bezahlt werden.

 

 

Bei der Jahreshauptversammlung 1982 wählten wir zum ersten Mal eine richtige Vorstandschaft mit Rudi Hobmeier an der Spitze.

 

 

An der Kirwa 1982 gab es wieder eine Neuerung. Nach dem Tanz der Männer um den Baum ließen wir nicht den Frühschoppen in der Brauereiwirtschaft ausklingen, sondern gingen mit der Musik auch in die anderen Gaststätten in Fronberg. Eine Fronberger Wirtin hatte mich angerufen, ob die Musik denn nicht auch in die anderen Gaststätten gehen könnte. Auch war es so, dass der Frühschoppen bis dahin einfach zu lange gedauert hatte und dadurch am Nachmittag unter Alkoholeinfluss manche Raufereien entstanden waren. Und nun sollte der Gang in alle Fronberger Gaststätten an die Tradition von früher erinnern, wo man am Montag Nachmittag fast in jedes Fronberger Haus gegangen war.

 

 

In den Jahren von 1980 bis 1985 entwickelte sich eigentlich bereits unser gesamtes Veranstaltungsprogramm. So begann auch unsere inzwischen alljährliche Radltour, deren Teilnehmerzahl aber leider in jüngerer Zeit sehr schrumpfte.

 

 

1985 hatten wir wieder eine Erlebnis, an das sich die Beteiligten bis heute gerne erinnern. In diesem Jahr wurde die Schlossbrauerei Fronberg an die Brauerei Arco verkauft. Dadurch konnten wir eine Besichtigung der Arco-Brauerei in Moos organisieren. Es war das erste Mal, dass wir gemeinsam verreisten. Vom Parkplatz der Kellerwirtschaft ging es los in Richtung Niederbayern. Nach einer kurzen aber interessanten Brauereibesichtigung gab es in der Schlossgaststätte in Moos eine Brotzeit und sehr viel Freibier. Als am späten Abend der Bus in Richtung Heimat fuhr, war kein Mensch mehr nüchtern. Aber es war sehr schön und der Wunsch groß, so etwas bald wieder zu machen. Es sollte aber doch etwas länger dauern, bis wir wieder verreisten.

 

 

Und noch etwas neues gab es in diesem Jahr: Ein Zelt wurde angeschafft. Im Kassenbuch steht nach dem Posten „Busfahrt nach Moos“ gleich der Posten „Zelt“. Es wurde allein in diesem Jahr schon acht mal aufgestellt. Im Juli 1986 hörten meine Frau und ich als Pächter der Kellerwirtschaft auf. Danach war die Wirtschaft eine Zeit lang geschlossen und der Kirwa Verein hielt seine Versammlungen in den anderen Fronberger Gaststätten ab. Aber leider wurde aus der Kellerwirtschaft ein Bistro und Pub für die Jugend. Dadurch konnten wir hier keine Versammlungen mehr abhalten. Im März 1987 mussten wir Umstände halber eine neue Vereinshaftpflichtversicherung abschließen, und zu diesem Zeitpunkt wurde auch beschlossen, uns von Herrn Hey eine Satzung ausarbeiten zu lassen, um den Verein ins Vereinsregister einzutragen.

 

 

Bei der Jahreshauptversammlung 1987 wurde beschlossen, den Verein eintragen zu lassen. Lothar Rathey wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt, Rudi Hobmeier hatte nicht mehr kandidiert.

 

 

Die Satzung wurde nun voran getrieben und der Antrag auf Eintragung gestellt. Am 10. Mai 1988 stand es unter den amtlichen Nachrichten in der Mittelbayerischen Zeitung: „Der Kirwa Verein ist ab 6. Mai 1988 unter VR238 ins Vereinsregister eingetragen.“

 

 

Am 23. Juli war es nach einigen Jahren wieder so weit: Der Kirwa Verein machte eine Fahrt. Unser Mitglied Ewald Rappl vermittelte über den BGS eine Grenzlandfahrt. Eine schöne Fahrt entlang des damaligen eisernen Vorhangs.

 

 

1988 war überhaupt ein großes Jahr, bestand der Kirwa Verein nun doch schon zehn Jahre. Das ganze Jahr über wurde gearbeitet, um das Zehnjährige groß zu feiern. Viel Aufwand machte die Festschrift. Aber wir wollten unbedingt eine haben, da noch nie über die Fronberger Kirwa etwas aufgeschriebne worden war. Das Ziel wurde erreicht, und am Mittwoch vor der Kirwa beim Kranzbinden wurde die neue Festschrift in würdigem Rahmen vorgestellt. Die beiden Vorsitzenden Lothar Rathey und Hubert Rathey stellten die Autoren Werner Grassl, Klaus Kaschel und Josef Ebensberger, die Ehrengäste OB Hans Kraus, Stadtrat Josef Pirzer und den ehemaligen Brauereibesitzer Baron Goswin von Breidbach der gesammten Presse vor.

 

 

Unsere Festschrift wurde während der Kirwatage restlos verkauft, und es gab noch viel mehr Interessenten, die aber keine mehr bekamen.

 

 

Die große Feier zum Zehnjährigen wurde mit der Nachkirwa am 5. November 1988 abgehalten. 1. Vorsitzender Lothar Rathey hielt eine sehr schöne Festansprache. OB Hans Kraus sprach ebenfalls zu uns. Auch die Vorsitzenden der FFW Fronberg und der Zwölfer Schützen, Josef Ebensberger und Hans Reuther gratulierten. Für alle Anwesenden gab es Bierkrüge mit einem Bild vom Dorfplatz, die Gründungsmitglieder erhielten sie mit Deckel. Sehr schön war auch, dass alle ehemaligen Kirwaburschen ihren Hut mit Feder trugen. Die Kirwa Musikanten spieltne nach dem offiziellen Teil fleißig auf und das Tanzbein wurde kräftig geschwungen. Um Mitternacht gab es Brotsuppe für alle, der auch kräftig zugesprochen wurde. Es war wie in einer großen Familie.

 

 

1989 ging es gleich wieder flott los, es gab erneut Steigerungen im Vereinsleben. Nach dem Faschingsabend im januar folgte im Februar die erste Nachtwanderung. Das Ziel war das Gasthaus Schuster in Irlaching. Gab es vorher doch einige Skeptiker, war die Freude über diesen Abend umso größer.

 

 

Im März war Ausbuttern, das nun schon eine längere Tradition hatte.

 

 

Im April bei der Jahreshauptversammlung wurde Torsten Karl als das zweihundertste Mitglied begrüßt und ihm ein Bierkrug überreicht.

 

 

Im gleichen Monat fand die erste mehrtägige Reise statt. Sie führte vom 22. bis 23. 4. nach Prag. Alle waren begeistert und überzeugt, dass wir im darauffolgenden Jahr wieder eine Fahrt machen sollten. Und so geschah es. Jedes Jahr. Bis heute. Und hoffentlich noch lange.

 

 

Wenn auch im Vereinsleben alles bestens klappte, so gab es doch auch manche Schwierigkeiten, die es zu meistern galt. Schrieb doch unsere damalige Schriftführerin Aneliese Hobmeier am 5. Mai 1990 in das Protokollbuch: „Der Hauptgrund unserer Sitzung war eine Beschwerde einer Nachbarin wegen des Kirwabaumes, der durch die vergangenen Stürme eine Gefahr für ihr Haus und ihre Gesundheit darstellt“. In diese Sitzung war auch Herr Rechtsanwalt Hey eingeladen. Dieser klärte die Anwesenden auf, dass die Haftung durch die Versicherung abgedeckt sei und nur bei höherer Gewalteinwirkung müsste der Baum umgelegt werden. Der erste Vorsitzende Rathey und Herr Hey vereinbarten mit der Nachbarin einen Termin und klärten die Sache. Allerdings musste der Kirwa Verein lange Jahre die Dachrinnen sauber machen.

 

 

1991 zeigte sich der Kirwa Verein selbst als edler Spender. Er finanzierte dem Fronberger Kindergarten eine Fahrt in den Nürnberger Tiergarten.

 

 

In einer Ausschusssitzung am 17. August 1992 schlug ich vor, eine Vereinszeitung, nach dem Vorbild eines mir bekannten Vereins zu machen. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen, und bereits am 14. September erschien das erste Exemplar von „Unser Kirwa Verein“. Fünfundsechzig Ausgaben und eine Sonderausgabe zum Zwanzigjährigen sind bis heute erschienen.

 

 

An der Kirwa 1992 gab es erstmals künstlerisch gestaltete Eintrittskarten. Christian Rathey hatte die Idee dazu. Er entwirft sie bis zum heutigen Tag. Im Faschin 1993 gab es wieder etwas Neues. Unsere Faschings-Kränzchen haben ihren Reiz verloren, wenn auch wehmütig an die ersten Germanenfeste in der Kellerwirtschaft zurük gedacht wurde. So wurde auf Vorschlag des Vorsitzenden Lothar Rathey zum ersten Mal ein richtiger Faschingsball abgehalten. Es spielte die damals sehr beliebte Kapelle „The Swingers“ und die Veranstaltung wurde ein großer Erfolg.

 

 

Im Sommer 1993 wurde zum ersten Mal eine Lampionfahrt auf der Naab durchgeführt. Nach anfänglich regem Zuspruch wurde sie 2002 wegen mangelnden Interesses nicht mehr abgehalten. Eigentlich schade. War es doch ein farbenfrohes Schauspiel auf der abendlichen Naab.

 

 

Die Mitgliederzahlen gingen die ganzen Jahre kontinuierlich nach oben und so konnte an der Nachkirwa 1993 Bernhard Meier als das dreihundertste Mitglied begrüßt werden.

 

 

Weil der Kirwa Verein in dieser Zeit besonders aktiv war, gab es in der Vorweihnachtszeit noch eine Fahrt, mit dem damals neuen Pendolino, der Bahn, zum Christkindlesmarkt nach Nurnberg. Auch das war ein schönes Erlebnis und wurde ein paar Jahre durchgeführt.

 

 

Auch 1994 ging es gleich wieder kräftig los. Im Januar waren zwei Veranstaltungen. Die erste war eine Nachtwanderung nach Wackersdorf in den Gasthof Waldfrieden. Fünfzig Personen nahmen daran teil. Eine Woche später, am 22. Januar fand der Faschingsball statt. Das Motto war „Im Bayerischen Himmel“. Josef Helm als Engel Aloisius aus der Einlage „Ein Münchner im Himmel“ haben wir noch in guter Erinnerung.

 

 

Die Aktivitäten in diesem Jahr gingen flott weiter. Am 19. März Ausbuttern. Am 08. April Jahreshauptversammlung. Vom 12. bis 15 Mai Vereinsausflug in die Slowakei, kleine Karpaten. Am 12. Juni war eine Radtouer nach Wolfring – Mühle. Am 25. Juni eine Fahrt nach Flossenbürg und nach Wunsiedel in die Schnappsbrennerei Sechsämter. Am 9. Juli war die Lampionfahrt auf der Naab. Das Grillfest hat am 30. Juli mit großem Erfolg und zweihundert Besuchern statt gefunden. Und dann gab es noch das Kiesweiherfest vom 12. - 15. August. Aber dann kam wie in jedem Jahr das Wichtigste: die Kirwa. Am 26. August Kirwaburschenwahl, jeden Freitag im September Tanzprobe, im Oktober Kirwa und Nachkirwa. Im November eine Sitzweil mit Werner Grassl und Pepp Ehbauer. Im Dezember war noch eine Weihnachtsfeier und eine Fahrt zum Christkindlesmarkt nach Nürnberg. Das ganze Jahr über kamen aber noch einige Monatsversammlungen und Teilnahmen an Polterabenden dazu. Und im Dezember wurde noch ein gebrauchtes Kopiergerät angeschafft. In dieser Zeit war eben das ganze Jahr über was los.

 

 

Die Zahl der Veranstaltungen war auch 1995 nicht weniger. Das Ziel für unseren Vereinsausflug war nach drei Jahren Slowakei, in diesem Jahr, Slowenien. Es war eine wunderschöne Fahrt, bei der wir die Reiseleiterin Andreja Knific kennen lernten. Mit ihr haben wir insgesamt sieben Vereinsfahrten erlebt, eine schöner als die andere. Slowenien bleibt auf jeden Fall in guter Erinnerung. Einmal wird es schon wieder klappen, dass uns eine Fahrt dorthin führt. Zu den Tanzproben 1995 gab es eine größere Anschaffung: Eine Lautsprecheranlage. Diese ist nicht nur zu den Tanzproben, sondern auch zu anderen Veranstaltungen zu gebrauchen.

 

 

1996 baute der Kiwa Verein zusammen mit der FFW Fronberg zwei Verkaufsbuden. Sie können nun von der Feuerwehr oder dem Kirwa Verein genutzt werden. Die Veranstaltungen waren auch in diesem Jahr nicht weniger als in den Jahren vorher.

 

 

Und auch das Jahr 1997 fing gut an. Nach einer schönen Nachtwanderung zum Gasthaus Schuster in Irlaching fand im Februar ein gut besuchter Faschingsball unter dem Motto „Zwergenaufstand in Fronberg“ statt. Aber es gab was ganz neues im Verein. Der Kirwa Verein Fronberg wurde international. Ab 1. Januar wurde Andreja Knific aus Slowenien Mitglied. Ab 1. april kam Jeff Harding aus den USA zu uns. Er war zu Besuch bei der Familie Mieschala und nahm als Erinnerung an „good old Germany“ eine Mitgliedschaft im Kirwa Verein Fronberg mit nach Hause. Mittlerweile wird die Kirwazeitung nach den USA, nach Slowenien, zu Randolf v. Breidbach in die Schweiz und zu Hubert und Anke Rathey nach Uganda geschickt. Bei der Jahreshauptversammlung in diesem Jahr begrüßten wir Johanna Dirmeier als unser 400. Mitglied. So verlief auch das Jahr 1997 recht eroflgreich.

 

 

Allerdings braute sich schon zum Jahresende eine düstere Wolke über dem Kirwa Verein zusammen. Ein Nachbar hatte gegen den Kirwabaum geklagt. Er sagte, die Nadeln würden bei der Brotzeit in seine Sulz fallen. Am 28. Januar fand der in ganz Deutschland unter der Bezeichnung „Nadel-Fall“ bekannt gewordene Prozess statt. Bereits im Vorfeld und zum Verlauf des Prozesses berichteten „Die Mittelbayerische Zeitung“, „Der neue Tag“, „BILD“, „Süddeutsche Zeitung“, „OWZ“ und „Rundschau“. Auch das Fernsehen war da, nämlich, die „Oberpfalz TV“. Auch mehrere Rundfunkstationen berichteten darüber. Der Januar war daher ein sehr bewegter Monat und der 1. Vorsitzende Lothar Rathey hatte alle Hände voll zu tun. Aber mit Hilfe von Rechtsanwalt Helmut Hey ging doch alles glücklich über die Bühne. Wir sind ihm auch heute noch dafür dankbar. Es kam zu einem Vergleich. Der Kirwa Verein musste auf die Dachrinnen Laubfanggitter anbringen lassen und der Kläger musste siene Prozesskosten bezahlen. Am 29. Januar stand im „Neuen Tag“ am Schluss des Berichtes: „Er lebe hoch“ für den Anwalt. Zufrieden mit dem Ausgang? Der Kläger war es keineswegs. Wohl aber die Leute aus Fronberg. Anfängliche Besorgnis wich ausgelassener Fröhlichkeit. Man ließ den Anwalt hochleben, sparte nicht mit Applaus und zog in der Gewissheit von dannen, dass nichts und niemand der Kirchweihtradition in dem Schwandorfer Vorort etwas anhaben kann.

 

 

Das zwanzigste Jahr des Bestehens des Kirwa Vereins begann also nicht sehr erbaulich, ging aber doch in normalen Bahnen weiter. Es wurde eine Vereinstafel angeschafft, die man bei Festzügen voran tragen kann. Eine sehr schöne Eichentafel mit einem Reliefbild vom Dorfplatz um 1900. Schöpfer dieser Tafel war der Bildhauermeister Maximilian Lamprecht.

 

 

Die Feierlichkeiten zum Zwanzigjährigen fanden an der Nachkirwa statt. Lothar Rathey und Elke Gruber enthüllten eine Tafel, auf der ein Motiv vom Dorfplatz zu sehen ist. Alle Gründungsmitglieder sind darauf verzeichne. Die Namen aller ersten und zweiten Kirwapaare sind in Messingschildchen graviert und auf der Tafel angebracht. Verdiente Mitglieder und Gründungsmitglieder wurden mit Präsenten geehrt: Männer mit einer handbemalten Schnupftabakdose, Frauen mit einer Schale. Der erste Kirwabursch dieses Jahres hielt eine Ansprache. Die bisherigen Kirwaburschen stifteten eine neue Liesl auf der alle verzeichnet waren. Am späteren Abend gab es noch einen zwei Quadratmeter großen Geburtstagskuchen und Kaffee für alle.

 

 

Eine Sitzweil mit Josef Ebensberger und Günther Schmid um eine Weinhachtsfeier beendeten dieses Jahr.

 

1999 begann mit einem furiosen Auftakt, dem Faschingsball in der Brauereiwirtschaft. Er stand unter dem Motto „Starparade“. Viele Schlagerstars der letzten dreißig Jahre wurden parodiert. Selbst die Schwandorfer Presse berichtete in großer Aufmachung über die vielen „Stars“, die auf diesem Ball anwesend waren.

 

 

Bei der Jahreshauptversammlung im April gab es aber einen großen Einschnitt. Lothar Rathey kandidierte nicht mehr zum ersten Vorsitzenden. Eine zwölfjährige Ära ging leider zu Ende. Ein neuer Vorsitzender musste gewählt werden. Hubertus v. Breidbach stellte sich zur Verfügung und Stefan Raab wurde zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Im Juni wurden Lothar Rathey und seine Frau Gabriele, die ihm während seiner Amtszeit eine große Stütze war, in einer kleinen Feier mit Kirwakrügen verabschiedet.

 

 

Im Dezember dieses Jahres war die erste Schlossweihnacht, die der Kirwa Verein veranstaltete. Es war eine schöne aber sehr arbeitsreiche Veranstaltung. Zum Schluss des Jahres tobte ein Sturm über Fronberg hinweg und schaffte es, den Kirwabaum etwas zu neigen. Umgefallen ist er aber nicht. Ein paar Tage später wurde er vom Wifling Sepp wieder ins Lot gebracht.

 

 

Im Juli 2000 wurde auf kulturellem Gebiet ein Volltreffer gelandet. Im Schlosshof fand die Veranstaltung „Baierische Schmankerln in Poesie und Prosa“ mit dem Münchner Schauspieler Gerd Fitz und seiner Tochter Katharina statt. Ein sehr erfolgreicher Abend mit 300 Besuchern. Die Stadtstreicher umrahmten das ganze musikalisch.

 

 

Das übrige Jahr verlief in üblicher Bahn. Aber zur Weihnachtsfeier konnte das 500. Mitglied mit einem Geschenkkorb begrüßt werden. Es war Christine Göth.

 

 

Das Jahr 2001 lief mit den üblichen Veranstaltungen ab. Bei der Nachkirwa wurde Lothar Rathey zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er hatte auch Geburtstag an diesem Tag. Hubertus v. Breidbach überreichte ihm die Urkunde und würdigte seine Verdienste mit den Worten: „Er hat den Verein zu dem gemacht, was er heute ist“.

 

 

Das Jahr 2002 verlief in normalen Bahnen, sozusagen ohne besondere Vorkommnisse, aber wie immer mit vielen geselligen Anlässen. Und über das, was in den folgenden Jahren passierte und passiert, werden die berichten, die die nächste Festschrift schreiben, vielleicht zum vierzig – oder fünfzig Jährigen.

 

 

 

 

Quelle: 2. Festschrift, Kirwaverein Fronberg e.V., Hermann Götz